Der Trauerredner in Hamburg

Mein Name ist Stefan Stödter. Ich bin 53 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Kinder. Seit über zwei Jahrzehnten arbeitete ich in meinem erlernten Beruf als Bestatter in meinem Familienbetrieb, nunmehr in fünfter Generation.

Viele Jahre habe ich, wenn die Familie einer/es Verstorbenen eine weltliche Ansprache wünschten, mit professionellen Trauerrednerinnen und Trauerrednern zusammen gearbeitet. Ich habe viele Trauerreden verschiedensten Formen und Ausprägungen gehört. Vieles war gut und einfühlsam aber oft gab es Momente, wo ich für mich dachte, das hätte ich für meine eigenen Angehörigen gerne anders gehabt.

Vom Bestatter zum Trauerredner

In den letzten Jahren habe ich immer mehr den inneren Wunsch verspürt unseren Familien, die wir im Trauerfall betreuen, nicht nur bei der Beratung, Planung und Ausführung der Trauerfeier und Bestattung zur Seite zu stehen. Da ich die Familien während der Vorbereitung häufig näher kennenlerne, möchte ich, wenn gewünscht, für sie eine persönliche und individuelle Traueransprache halten.

Im Jahr 2015 war es dann soweit, als mich eine Bekannte für die Beerdigung ihres Mannes beauftragte und sich wünschte, dass ich die Trauerrede halten möge. Das war für mich die erste Ansprache und ich habe dabei gemerkt, dass meine Worte der Familie und der Trauergesellschaft gut getan haben. Seit diesem Tag spreche ich überwiegend für unsere Familien, da viele von meinen Traueransprachen gehört haben und es sich wünschen. Auch für andere Bestatter halte ich regelmäßig Ansprachen, die mich für Trauerreden ihrer Bestattungen und Trauerfeiern buchen.

Einfühlsam und persönlich

In einem seperaten Trauergespräch bei der Familie oder in unserem Bestattungshaus erarbeite ich mit den Hinterbliebenen alles, was für die Familie wichtig ist. Einfühlsam stelle ich den Hinterbliebenen Fragen und höre gerne zu, was sie mir erzählen möchten. Die Hinterbliebenen können mir alles über die/den Verstorbenen erzählen. Ich höre oft wundervolle und inspirierende Lebensgeschichten. Manchmal gibt es aber auch Lebensbrüche, die genauso zum Leben eines Menschen und seiner Entwicklung gehören. Die Hinterbliebenen können mir alles erzählen und sie können auch festlegen, was sie in welcher Form dann vielleicht nicht in der Ansprache hören möchten.

Die Facetten eines Lebens sichtbar machen

Zu berichten und nicht zu richten empfinde ich als meine oberste Pflicht für die Hinterbliebenen. Wenn ich eine Rede schreibe, frage ich mich oft, ob meine Worte für die/den Verstorbenen, wenn er/sie die Ansprache hören könnte, so in Ordnung wären. Eine Trauerrede ist wie eine Trauerfeier etwas einmaliges, in ihrer Wirkung für die Hinterbliebenen wichtiges und kann nicht wiederholt werden. Dieser großen Aufgabe und Verantwortung bin ich mir in meiner Arbeit als Trauerredner bewusst.

Mir ist es wichtig, dass der verstorbene Mensch in seiner ganzen Einzigartigkeit, mit allen Facetten seines Charakters während der Trauerrede noch einmal ganz sichtbar wird.

Dabei finde ich, dass der Begriff der Trauerrede oft nicht passt. Natürlich sind die Angehörigen, die Freunde, die Trauergesellschaft traurig ihren Verstorbenen nicht mehr bei sich zu haben. Das heißt aber nicht, dass die ganze Ansprache von Trauer geprägt ist. Das Leben der Menschen von denen man sich verabschiedet war doch oft so schön, bunt, erlebnisreich und voller Farben. Wenn es passt darf bei einer Ansprache auch gerne gelacht werden. Die Angehörigen entscheiden was gesagt wird und auch in welchem Stimmungsbild die Ansprache gehalten wird.

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